Wie Familien nicht in die Bambuszahnbürsten-Falle tappen

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Ich würde als Klimajournalistin meinen Neffen und Nichten keinesfalls die Vorteile einer Wärmepumpe als Gutenachtgeschichte vorbeten. Aber es ist wie mit Lesen oder Rechnen: Damit fängt man ja auch in der Grundschule an und nicht erst mit 20.

Stattdessen sollten wir, so empfiehlt es auch Okan, unseren Kindern so früh wie möglich klar machen: Alles, was wir tun, hat einen Einfluss auf die Welt um uns herum. Egal, ob das der Müll im Park ist, den wir richtig entsorgen – oder die Mango, die um die ganze Welt transportiert wurde und auf unserem Teller landet. 

finalgesunde erde. gesunde kinder.-widget (800 x 500 px).png Gesunde Erde. Gesunde Kinder.

Weg mit Bambuszahnbürsten

Gleichzeitig gilt natürlich auch: Niemand ist perfekt. Und das große Ganze wird nach wie vor von Dingen bestimmt, auf die wir keinen Einfluss haben. Vielleicht wurde Ihnen schon einmal vorgeschlagen, von herkömmlichen Zahnbürsten auf Modelle aus Bambus umzusteigen. Oder man hat Ihnen gesagt, mit Bodys aus recyceltem Polyester würden Sie einen großen Effekt erzielen.

Der Thinktank  „World Research Institute“ (WRI) hat sich dieses Themas jetzt angenommen und untersucht, welche Maßnahmen als besonders effektiv gelten, tatsächlich aber einen eher geringeren Effekt haben. Ergebnis:

Kompostieren: Der neue Trend kann zwar für Hobbygärtner durchaus sinnvoll sein, hat in einem durchschnittlichen Alltag allerdings nur einen minimalen Klima-Effekt, so die Autorinnen und Autoren. Die Idee ist einfach: Küchenabfälle kompostieren, recyceln und wiederverwenden. Tatsächlich werden beim Zersetzungsprozess manchmal sogar klimaschädliche Gase wie Methan freigesetzt. Kompostieren kann tatsächlich dabei helfen, Kindern die Besonderheiten unseres Ökosystems und ein Verständnis für die Natur näher zu bringen – das Umweltbundesamt gibt dazu einige Tipps.

Flugverbot ist unsinnig

Energiesparen: Hartnäckig hält sich die Annahme, der Wechsel zu energieeffizienten Geräten senkt den Stromverbrauch. Es ist sicher nicht falsch, auf stromsparende Geräte, Zeitschaltuhren oder ähnliche Tricks zurückzugreifen und diese Kindern näher zu bringen, zum Beispiel beim Fernseher.

Doch die WRI-Studie zeigt: Energieeffiziente Geräte haben nur einen geringen Effekt, wenn wir nicht gleichzeitig unser Verhalten anpassen und den Gesamtenergieverbrauch senken. Dazu gehört vor allem: Insgesamt weniger Geräte verwenden.

Lebensmittelabfälle reduzieren: Weniger Abfall zu produzieren, ist sicher keine schlechte Idee – alleine schon, um die Müllentsorgungsunternehmen der Kommunen zu entlasten. Doch für die hauseigene CO2-Bilanz ist die Wirkung gering. Besser ist es hingegen, den Fleischkonsum zu reduzieren, denn dieser gehört zu den größten Emissionsquellen überhaupt: Für ein Kilogramm Rindfleisch fallen 13,6 Kilogramm CO2 an.

Auf Flüge verzichten: Klar, jede Flugreise geht mit Emissionen einher und sollte daher bedacht gewählt werden. Reisen ist uns allen ein Grundbedürfnis, der Familienurlaub ist zu recht wichtig. Verbote sind allein schon deswegen unsinnig, weil Fluggesellschaften selbst mehr nachhaltigen Treibstoff beziehen können und müssen. Richtig ist hingegen, dass man sich gut überlegen kann, wann ein Flug notwendig ist. Viel effektiver ist es allerdings, häufiger auf das Auto zu verzichten und stattdessen auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

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Vorteile für Gesundheit - von mir, von Kindern

Der WRI-Bericht hebt auch hervor, dass wir im Bereich Ernährung einen großen Handlungsspielraum haben: Mit einer weitestgehend vegetarischen Ernährung als Standard lassen sich gleichzeitig gesunde und nachhaltige Essgewohnheiten vorleben.

Das heißt im Übrigen nicht, zwingend nur vegetarische oder vegane Ersatzprodukte zu verwenden. Auf Fertigprodukte zu verzichten – egal ob tierischer oder pflanzlicher Natur – ist wesentlich gesünder und auch förderlicher für die Entwicklung von Kindern. Vielmehr ist es wichtig, auf eine ausgewogene Zusammensetzung der Nährstoffe zu setzen: Vitamine, Proteine und Ballaststoffe. Von Letzterem profitiert nicht nur die Darmgesundheit der Kinder, sondern auch der Erwachsenen.

Ein weiteres Beispiel: In meiner Ernährung kommen Ballaststoffe häufig viel zu kurz. Um meinen Nichten und Neffen also zu zeigen, dass eine größtenteils vegetarische Ernährung nicht nur besser für den Planeten, sondern auch unseren Körper ist, könnte ich eine gemeinsame Kochaktion vorschlagen. Damit verbringen wir nicht nur gemeinsam Zeit, sondern ich kann ihnen bei einem leckeren Linseneintopf oder herzhafter Vollkornpasta auch ein gesundes Verhältnis zu Essen näherbringen. Und davon profitieren letztendlich wir alle.