Auch 2025 wird der Eurovision Song Contest erneut zum Spektakel aus Musik, Emotionen und der Frage, welches Land den Sieg holt. Doch bevor die Bühne ruft, müssen sich alle Teilnehmenden an ein klares Regelwerk halten. Diese Regeln gelten für alle Acts beim ESC 2025.
Auch Regenbogenflaggen sind seit Jahren ein fester Bestandteil des ESC – genauso wie spektakuläre Bühnenshows mit Windmaschinen und Pyrotechnik. Doch ab 2025 dürfen Künstler die Flagge nicht mehr auf der Bühne zeigen: Eine neue Regel im überarbeiteten Regelwerk des Wettbewerbs, der am Dienstag, dem 13. Mai, mit dem ersten Halbfinale in Basel startet. Für das Publikum gelten hingegen andere Vorgaben.
ESC-Star Nemo packt über die Zeit nach seinem ESC-Sieg 2024 aus.
Neue Flaggen-Regel beim ESC 2025
Beim ESC-Sieg in Malmö setzte der nicht-binäre Künstler Nemo, der angeblich die Final-Teilnahme boykottieren wollte, noch ein Zeichen mit der Nonbinary-Flagge – künftig ist das verboten. Die Europäische Rundfunkunion erlaubt auf der Bühne nur noch Landesflaggen, bei Verstößen drohen Strafen bis zur Disqualifikation.
Mit der neuen Regel reagiert man auf die politischen Spannungen rund um den ESC 2024, insbesondere im Zusammenhang mit Israels Teilnahme. Auch LGBTQ+-Symbole sind damit nicht mehr erlaubt – weder auf der Bühne noch bei Pressekonferenzen.
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ESC 2025: Flaggenverbot sorgt für Kritik aus der LGBTQ+-Gemeinschaft
ESC-Direktor Martin Green verteidigte die neue Regelung mit klaren Worten: „Eurovision braucht keine Flagge, um seine Verbundenheit mit der LGBTQ+-Gemeinschaft zu demonstrieren und zu feiern“, sagte er. „Man muss die Show nur sehen, die Teilnehmer sehen und hören, worüber sie singen.“ Kritik ließ dennoch nicht lange auf sich warten. Die Schweizer Organisation Pink Cross äußerte Enttäuschung über das Verbot. „Die Eurovision ist eine Feier der Solidarität und Toleranz und hat eine lange Geschichte der Unterstützung von LGBTQ+-Rechten“, sagte Generalsekretär Roman Heggli. „Das Flaggenverbot ist ein Schlag ins Gesicht.“
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ESC 2025: Flaggenfreiheit für Zuschauer, politische Diskussion bleibt
Zusätzlich hat die EBU die Regeln für das Publikum 2025 klarer gestaltet, nachdem im Vorjahr Nonbinary-Flaggen mehrerer Besucher beschlagnahmt wurden. In diesem Jahr dürfen Zuschauer mit allen in der Schweiz zulässigen Flaggen erscheinen – dazu gehören auch palästinensische Fahnen. Die EBU erklärte, dass Israel aufgrund der Teilnahme der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt KAN zugelassen wurde.
Eurovisionsdirektor Martin Green betonte, der Wettbewerb könne trotz politischer Spannungen ein „momentaner Raum der Freude und des Eskapismus“ sein. „Ich hoffe, dass die Eurovision in diesem Jahr das tut, was sie in den vergangenen 69 Jahren getan hat, nämlich zeigen, dass Musik uns zusammenbringen kann“, sagte Green gegenüber Reuters. „Ich weiß, das klingt kitschig, aber das ist der Zweck des Wettbewerbs.“
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