Gemeinsame Vision für Frieden, Wohlstand und Mobilität

Treffen der Außenminister von EU und AU in Brüssel © pa/dpa

„Gerade einmal 14 Kilometer trennen Europa und Afrika voneinander. Doch wir sind uns nicht bloß geografisch nah. Wir teilen auch gemeinsame Interessen und wollen unsere Zusammenarbeit weiter stärken. Denn was auf unserem Nachbarkontinent passiert, betrifft uns unmittelbar und umgekehrt.“

Es waren verbindende Worte, die Bundesaußenminister Johann Wadephul in den Sozialen Medien über das erste gemeinsame Treffen der Außenministerinnen und -minister der Europäischen Union (EU) und der Afrikanischen Union(AU) seit mehr als drei Jahren wählte. Wadephul betonte nach der Zusammenkunft in Brüssel am 21. Mai 2025 nicht nur die geografische Nähe, sondern auch das strategische Miteinander der beiden Kontinente. Beim Außenministertreffen standen zentrale Fragen der Partnerschaft auf der Agenda – von Frieden und Sicherheit, wirtschaftlichem Wohlstand über multilaterale Zusammenarbeit bis hin zu Migration und Mobilität.

Johann Wadephul und Yusuf Tuggar (Nigeria) © pa/dpa

Gemeinsam für Frieden und Sicherheit

„Wir haben darüber beraten, wie wir gemeinsam mehr Sicherheit schaffen. Als EU unterstützen wir unsere afrikanischen Partner bei ihrem Engagement und Einsatz zur Beilegung von Konflikten auf dem afrikanischen Kontinent“, so Wadephul. Damit unterstrich er, wie eng die außen- und sicherheitspolitische Agenda Europas mit der von Afrika verwoben ist.

Kaja Kallas (EU) und Johann Wadephul © pa/dpa

Das EU-AU-Außenministertreffen in Brüssel, geleitet von der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas und Angolas Außenminister Tete António, setzte somit ein starkes politisches Zeichen für die Fortsetzung der 2019 initiierten Dialogplattform. Mehr als 30 Außenministerinnen und -minister aus Afrika reisten an, um die „Gemeinsame Vision 2030“ weiter voranzutreiben und den nächsten EU-AU-Gipfel vorzubereiten, der voraussichtlich im vierten Quartal 2025 in Afrika stattfinden wird.

Das riesige Potenzial für mehr wirtschaftlichen Austausch und Innovation wollen wir zum beiderseitigen Nutzen ausschöpfen.
Bundesaußenminister Johann Wadephul
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Deutlich wurde bei dem Treffen auch, wie wichtig die Partnerschaft der beiden Unionen aus wirtschaftlicher Sicht ist: „Als größter Handelspartner und Investor in Afrika ist die EU auch ein starker Partner für Afrika. Das riesige Potenzial für mehr wirtschaftlichen Austausch und Innovation wollen wir zum beiderseitigen Nutzen ausschöpfen“, so der Außenminister.

Für eine starke regelbasierte Ordnung

Dass die Herausforderungen der regelbasierten internationalen Ordnung alle Partner betreffen, machte Wadephul ebenso klar: „Nicht nur Europa und Afrika profitieren von einer Welt mit starken Regeln. Doch die regelbasierte internationale Ordnung wird gerade jeden Tag herausgefordert. Deswegen wollen wir zusammenarbeiten, um diese Ordnung zu stärken.“ 

Die EU strebt dabei eine vertiefte Kooperation auf Augenhöhe an, auf Basis gemeinsamer Interessen und gegenseitiger Verantwortung – ein Leitmotiv, das auch bei der Migration gilt. „Außerdem wollen wir auch bei Migrationsfragen eng zusammenarbeiten, um gemeinsam Fluchtursachen zu bekämpfen, irreguläre Migration einzudämmen und legale Migrationswege weiterzuentwickeln“, so Wadephul.

Yacine Fall (Senegal) und Johann Wadephul © pa/dpa
Gemeinsam haben wir viel zu tun. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit zwischen EU und AU.
Bundesaußenminister Johann Wadephul
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25 Jahre Partnerschaft

Im Jahr 2025 gibt es auch Anlass zur Rückschau: „In diesem Jahr begehen die EU und die AU das 25. Jubiläum ihrer Zusammenarbeit“, erinnerte Wadephul und betonte: „Gemeinsam haben wir viel zu tun. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit zwischen EU und AU.“ Für ihn persönlich war das Treffen, wie er unterstrich, auch eine Chance zum Kennenlernen vieler seiner Amtskolleginnen und -kollegen aus Afrika. Denn die Zukunft der Partnerschaft liege auch in gegenseitigem Vertrauen und regelmäßigen Begegnungen.